Darf sich eine gute Mutter darüber freuen, wenn die Ferien vorbei sind und die Kinder wieder in die Schule bzw. in die Kita gehen?
Vor ein paar Tagen sah ich ein Video, in dem eine Mutter feierte, dass die Ferien vorbei waren und ihre Kinder wieder zur Schule gehen konnten. Sie hörte laut Musik, tanzte und freute sich, nach Wochen endlich wieder alleine zuhause zu sein.
Unter dem Video gab es viele kritische Kommentare: „Wie kann sie sich so darüber freuen, dass die Kinder weg sind, die Armen. Sie hätte besser keine Kinder kriegen sollen.“
Leider hält sich die Auffassung hartnäckig, dass nur aufopferungsvolle Mütter gute Mütter seien. Ich bemerke das auch in meinem Umfeld immer wieder. Aber ist es so, dass wir unsere Kinder 24/7 um uns haben wollen müssen, um gute Mütter zu sein? Liebe ich sie nicht (genug), nur weil ich mir Zeit für mich alleine wünsche? Natürlich nicht.
Sich rund um die Uhr um ein Kind (oder mehrere) zu kümmern kostet Kraft. Auch wenn wir gerade nicht aktiv mit ihnen spielen, sind wir zuständig. Immer auf Bereitschaft sozusagen. Wir können in dieser Zeit keine echten selbstbestimmten Pausen machen.
Wer ständig von einem „Mama“ unterbrochen wird, hat keine Zeit für sich. Auf Dauer erzeugt das Stress. Wenn dann kein anderer Erwachsener zuverlässig (!) einen Teil dieser Last übernimmt, ist das Alleinsein manchmal der einzige Ausgleich zum Mamasein. Und ich finde, das darf dann auch richtig gefeiert werden.